23. Juni 2019
Ein sonniger Sonntag vormittag. Noch keiner von den ganz heißen. Das Telefon klingelt. Was ich höre, soll nicht in mein Bewußtsein dringen. Stattdessen konzentriere ich mich auf das Zwitschern der Vögel und das Summen der Bienen. In einem Film würde nun die Zeit einfach still stehen. Die Kamera von einer Totale in eine Großaufnahme wechseln. Aber das hier ist kein Film. Man kann kein Kapitel überspringen. Keine Stimme aus dem Off die sagt: Ok, Leute. Das war nix. Wir machens nochmal. Alles auf Anfang.

Und kein alles verschlingender Abgrund öffnet sich. Die Erde dreht sich weiter, alles bewegt sich und noch nicht mal eine kleine Wolke schiebt sich vor die Sonne. Irgendwo in der Nachbarschaft lacht ein Kind.

Noch warte ich auf den Moment, in dem ich aus aus einem Alptraum erwache. Oder auf ein erlösendes Wort. Aber es kommt nichts. Belanglose Gedanken nehmen zu viel Raum ein. Habe ich aufgelegt, ohne mich zu verabschieden? Ich stehe einfach nur da und weiß nichts mehr. Durch einen großen klaffenden Riss verrinnt meine Kraft. Ich höre mich Deinen Namen sagen, spüre seinem Klang nach und warte auf ein Echo. Eine Botschaft. Eine Erkenntnis. Eine Antwort. Du kommst nicht wieder.

I close my eyes and I can see
A world that’s waiting up for me
That I call my own
Through the dark, through the door
Through where no one’s been before
But it feels like home

A million dreams (The greatest showman), Gesungen von: Ziv Zaifman, Hugh Jackman, Text: Michelle Williams