…back to reality. Wobei der Blick aus dem Fenster und über den Tellerrand weder prickelnd noch beruhigend ist. Aber was hilft das Lamentieren. Wir leben im jetzt und hier. Make the most of now und so. Unfassbar, dass ich mich dieser billigen Werbe-Platitüde bediene. Auf der anderen Seite – ja, holt aus jedem Moment das letzte raus. Denn jeder Moment könnte euer letzter sein. Auch ganz schön platt. Aber auch ganz schön wahr.
Ganz schön schön war es heute, wieder bei Fridays for future mitzulaufen. Auch wenn mir immer wieder auffällt, dass viele der üblichen Verdächtigen fehlen. Allen voran die Vertreter der Radfahrclubs. Ja, sicher ist es meine Schuld, wenn ich alles, was sich auf zwei Rädern und aus eigener Kraft fortbewegt, ungefragt in die Ökoecke stelle. Böser Pauschalismus. Und wo wir gerade bei Pauschalismus und Ökoecke sind, unlängst wurde ich als Ökoterrorist bezeichnet. Also adressiert war diese Aussage eigentlich an alle, die sich an Protesten im Hambacher Forst, der Lausitz oder eben bei Fridays for future engagieren. Das kann, muss und darf man aber schon mal hinterfragen, oder? Per Definition versteht man unter Terrorismus ja kriminelle Gewaltaktionen gegen Menschen oder Sachen zur Erreichung eines politischen, religiösen oder ideologischen Ziels. Soweit, so schlecht. Nur will es mir nicht in den Kopf, dass ausgerechnet Menschen die auf Bäumen sitzen, um zu verhindern, dass Bagger so groß wie Hochhäuser eben diese Bäume umfahren, um anschliessend das Innere nach Aussen zu kehren, zu dem Zweck, Braunkohle zu fördern, um diese dann zu verbrennen, damit all die Nicht-Ökoterroristen Ihren Tatort schauen können, Ökoterroristen sein sollen. Oder eben die Kids von FFF, welche sich Gewaltfreiheit auf die Fahnen geschrieben haben. Denen aber der ein oder andere dahinsiechende Verkehrsteilnehmer im Verbrenner-Vergaser laustark aus offenem Fenster die Pest an den Hals wünscht. Oder sogar aussteigt, um sich seine persönliche Freiheit zu erkämpfen. Verkehrte Welt. Da werden die Opfer zu Tätern gemacht. Aber ich verstehe das. Ehrlich. Ist ja auch viel bequemer. Aber wie tief auch immer ihr euren Kopf in den Sand steckt, euer Hintern wird irgendwann ziemlich warm werden.
Schön war heute auch, ungefragt 50 Tipps zu erhalten, was man am Black Friday eigentlich noch so tun kann ausser zu shoppen. Ich habe die Liste kurzerhand abfotografiert.
Auch hier kann man hinter der Aktion ein ultraschlaues Marketing vermuten, dass im Mäntelchen der Nachhaltigkeit ganz schnöde und auf unglaublich billige Art versucht, eben doch noch den ein oder anderen Euro zu verdienen. Man kann aber auch einfach mal an das Gute im Menschen glauben und davon ausgehen, dass die das Ernst meinen. Ich habe mich fürs zweite Entschieden, nichts bestellt, sondern nur die Tipps mit Freunden und der Familie geteilt. Und einige Tipps habe ich umgehend in die Tat umgesetzt. 1, 5, 13, 17, 22, 39, 50 um genau zu sein.
N’schönen Sonntach noch….
Anonymous
30. November 2019 9:45
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